Kostenreduzierung im Freibad -Schreiben des FVFE an alle Fraktionen

Kostenreduzierung im Freibad -Schreiben des FVFE an alle Fraktionen in der Gemeindevertretung

Allein über Eintrittsgelder ist ein Öffentliches Freibad nicht zu finanzieren.
Es wird immer einen Zuschuss benötigt. Insbesondere bei äußerst knappen Mitteln reden wir hier über einen maximalen Zuschuss. Über viele Jahre wird über Maßnahmen zur Betriebskostenreduzierung diskutiert.

Allein die Gemeindevertretung hat es in der Hand, den Zuschussrahmen zu definieren und über Investitionen und Organisation des Betriebes eine Kostensenkung zu beschließen. Was ja schon geschehen ist, aber die Umsetzung wird immer wieder verhindert.

Die -Fleissner-Spende- (aktueller Stand ca. 113.000,-€) und der -Förderverein Freibad Egelsbach (FVFE)- (aktuell ca. 30.000,-€) stellen die Mittel für Investitionen zur Betriebskostenreduzierung bereit.

Der Haushaltsposten 9500100 –Hochbau- (im Ansatz 70.000,-€) dient für Wartung und Reparaturen und anderen Erneuerungen. Hier lassen sich nach Aussage der Kämmerei auch Gelder über Jahre ansparen. Der Posten –Abschreibung- sollte sich hier wiederfinden.

Der Haushaltsposten 9500200 –Bauhof- (im Ansatz 10.000,-€) kann entfallen.
Diese Arbeiten erledigt der FVFE. Auch könnte bei Bedarf auf den –Hochbau- zugegriffen werden.

A: Nun zu den in den letzten Jahren erarbeiteten geeigneten Maßnahmen zur Betriebskostenreduzierung:

  1. Die Entleerung des „Winterwassers“ der Becken (4.000 m³) in den Graben neben dem Bauhof erspart ca. 9.000,-€ Abwassergebühren, jedes Jahr!
  2. Die Erstbefüllung der Becken mit Brunnenwasser erspart ca. 5.000,-€ an Wasserkosten, jedes Jahr.
  3. Gesamt-Wasserversorgung des Freibades über den Notbrunnen.
  4. Ableitung des Dach- und Oberflächenwassers (Niederschlagswasser) in den Graben neben dem Bauhof.
  5. Der Posten Überstunden betrug in 2008 ca. 40.000,-€. Hier ist zu prüfen, ob durch einen geänderten Einsatzplan Mehrstunden entfallen können.

Die erforderlichen Zustimmungen des RP-Darmstadt, der Unteren-Wasserbehörde und des Gesundheitsamtes mit entsprechenden Auflagen liegen vor. All diese Maßnahmen sind bei heutigen Bauvorhaben mehr oder weniger vorgeschrieben. Für die Nutzung de Notbrunnens fällt eine jährliche Pauschale von 1.150,-€ beim RP an oder eine einmalige Abgeltungsgebühr von 17.000,-€. Beide Beträge sind verhandelbar bzw. reduzieren sich bei einer Sanierung des Brunnen.

B: Vorgehensweise Frischwasser:

  1. Bis auf einen zu hohen Anteil an Mangan hat der Notbrunnen Trinkwasserqualität.
    Mangan tritt in der Regel im Grundwasser nur gemeinsam mit Eisen auf. Da der Anteil an Eisen aber sehr gering ist, handelt es sich hier nach Aussagen von Fachleuten mit hoher Wahrscheinlichkeit um Manganablagerungen, die durch eine Grundreinigung entfernt werden können.
    Für die Brunnenreinigung liegt ein Angebot über 5.500,-€ vor.
    Falls danach immer noch zu viel Mangan vorliegen sollte, kann es herausgefiltert werden.
  2. Hauswasserwerk
  3. Zur Versorgung der Duschen, Toiletten und andern Zapfstellen ist ein kleines Hauswasserwerk erforderlich. Die Kosten sind z.Zt. nicht bekannt.
  4.  Wassereinspeisung / Vom Notbrunnen muss eine Wasserleitung, Stromversorgung und Steuerleitungen ins Gebäude verlegt werden. Die Kosten sind z.Zt. nicht bekannt.
  5. Kioskwasserversorgung

Der Kiosk wird von der übrigen Freibad-Wasserversorgung abgetrennt und verbleibt am Stadtwasseranschluss. Damit behalten wir den Anschluss ans öffentliche Wassernetz.

Im Haushaltsansatz sind 28.000,-€ Wasserkosten veranschlagt. Dieser Betrag wird sich durch die Maßnahmen auf unter 2.000,-€ senken.

C: Vorgehensweise Abwasser

  1. Zur Ableitung des Dach- und Oberflächenwassers (Niederschlagswasser) und der Beckenentleerung ist ein Kanal vom Bereich der Kasse bis zum Graben neben dem Bauhof zu verlegen. Über eine geeignete Aufbereitung kann hier auch das Kinderbecken entsogt werden. Hierzu liegt schon eine Ausführungsplanung der Firma Eberle vor mit einem Kostenvolumen von ca. 70.000,-€.
    Da dieser Kanal an den Außenumkleiden vorbeiführt, gilt es zu überlegen, hier auch Toiletten zu installieren und diese über ein Parallelrohr zum Abwasserkanal hin (Richtung Kasse) zu entsorgen.
    In die zu erstellenden Gräben kann gleichzeitig eine neue Schwimmerbecken-Wasserversorgung eingebracht werden.
  2. Das Abwasser der Beckenfilteranlage, der Duschen, Toiletten und des Kiosk verbleiben am Abwasserkanalnetz.
  3. Da verschiedene Zuführungen und verschiedene Ableitungen vorliegen, ist ein Abwasserzähler erforderlich. Im Haushaltsansatz sind 46.000,-€ Abwasserkosten veranschlagt. Dieser Betrag wird sich durch die Maßnahmen auf ca. 10.000,-€ senken.

D: Wirtschaftliches Heizen

  1. Da ja zwischen Freibad und Rathaus eine neue Sporthalle gebaut wird, bietet sich hier die Gelegenheit einer gemeinsamen Wärmeversorgung.
    Eine fortschrittliche Wärmegewinnung (Erdwärme, Solarwärme, Wärmepumpe, Blockheizkraftwerk, …) bietet einen außerordentlichen hohen Wirkungsgrad, da beide Gebäude zusammen ganzjährig Wärme benötigen.
    Achtung: Bei der Sporthallenplanung berücksichtigen!
  2. Seit Inbetriebnahme erfüllt die Freibad-Solaranlage nur unzureichend ihren Zweck. Der Solarkreislauf und der Heizkesselkreislauf sind nicht aufeinander abgestimmt und damit nur getrennt zu betreiben. Lösungen sind angedacht, werden aber nicht umgesetzt. Auch sollte die Solaranlage mit zur Gebäudeheizung und zur Brauchwassererwärmung genutzt werden, was bis heute nicht geschieht.

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit.
Fritzsche/Knoop